Rocky Mountains

Am Morgen fahren wir dem Indian Summer entgegen, durch golden schimmernde Waldgebiete. Man kann sich kaum sattsehen an den in der späten Morgensonne leuchtenden Birken. Die weiten Täler sind grün, Rinder und Pferde weiden frei auf riesigen Wiesen oder scharen sich um die Wassertümpel.

Wir brauchen den Tankdeckel und müssen zu Harley nach Durango, für Freunde des Westerngenre sicher auch ein klingender Name. Ein richtiges Westernstädtchen mit hübschen Läden im alten Stil.

Bei der Weiterfahrt merken wir erst nach Meilen ganz plötzlich, dass wir schon längst in den Rocky Mountains sind. Langsam vernebeln unsere Sinne in all der geballten Pracht. Auf den Höhen erwarten uns herrliche Ausblicke.

In Chama, einem jetzt verschlafenen Städtchen – die Saison ist vorüber – sind wir, außer einem herrlichen silbernen Vintage-Wohnwagen, die einzigen Camper und genießen das Abendrot.

Wir befinden uns wieder in Bärenland. Es gibt Grizzlys und Schwarzbären hier. Die Menschen leben ganz entspannt damit. Uns kommt kein einziger unter, obwohl wir oft in einsamen offenen Campsites übernachten, und ich krieg eine Wut auf die Paniker in Bayern, die den armen Bruno, den einzigen Bären weit und breit, verirrt in den Alpen, abknallen mussten.

Ein National Forest reiht sich an den anderen, der eine golddurchwirkter Mischwald, der andere reiner dunkler Nadelwald, Schwarzwaldfeeling. Und dann öffnet sich das Land, in Serpentinen geht es hinab, hinaus in die Ebene. Und schon ist es wieder heiß, und schon ist es wieder trockene Steppe, und schon ist es wieder ein unwirtliches Gebiet, in das man natürlich das Indianerreservat gelegt hat….