Und wieder ein Reiher

Vor Weihnachten bekamen wir täglich Besuch von einem „Egret“, wie dieser wunderschöne weiße Reiher heißt. Er stand auf unserem Steg, stolzierte durch unseren Garten, und guckte mich an, wenn ich ihm vorsichtig folgte und mit ihm sprach, statt ängstlich wegzufliegen. Ich holte die Kamera, fotografierte ihn und sprach wieder mit ihm. Als ich mich wieder setzte, stieg er doch glatt zwei Stufen hoch, mir nach. Ich hatte wieder mal einen Freund, diesmal ohne Bestechung mit einem Fischchen. Jeden Tag war er hier ums Haus.

Dann verreisten wir. Nach unserer Rückkehr erzählte mir Linda, dass sie eines Nachts ein Schreien hörte und am nächsten Tag einen Egret tot im Fluss gegenüber unseres Häuschens fand.

Sie vermutet, eine große Schildkröte hätte ihn getötet. Vielleicht war er auch krank und eine Eule gab ihm den Rest. Ich sah nach und entdeckte das arme Tier. Es muss mein Egret gewesen sein, denn es ist kein weißer Reiher mehr bei uns aufgetaucht. Vielleicht war er alt und näherte sich deshalb uns an.

Ich bin sehr traurig.