Über die Outerbanks nach Maryland

Zwei Fähren auf unserem Weg zu den Outerbanks, einem schmalen, 280 km langen Landstreifen zwischen dem Atlantik und der Chesapeake Bay.

Eigentlich will ich nach Delphinen Ausschau halten, komme aber nicht dazu. Ich muss der Hälfte der Passagiere immer wieder unsere Geschichte runterbeten und den Neugierigen Rede und Antwort stehen. Manchmal schaff ich ein Foto, da fragt mich schon der Nächste aus!

Neben ein paar anderen Motorradfreaks treffen wir Lloyd auf einer BMW ( für alle Nichtbiker: bei Motorrädern heißt es „die BMW“!)

Herrlicher Tag, herrliches Wetter!

Wir erreichen Hatteras gegen Abend. Martin hat (dummerweise) für 2 Nächte einen Campingplatz vorgebucht. Er ist teuer und hat keinerlei Schatten. Wenigstens sind die sanitären Anlagen 1a, und die Sonnenuntergänge entschädigen etwas.

Wir erkunden am nächsten Morgen das Eiland, rechts Dünen, links Kieferngewächse am Pamlico Sund. Ein traumhafter Strand. Manchmal taucht eine Haifischflosse an der Küste auf, dann bleiben die Surfer bewegungslos. Es kommt Gottseidank zu keinem Zwischenfall! Hatteras selbst bietet außer einem Hafen für Hochseefischer, wo wir gegen Abend die Heimkehrer mit Ihrem Fang beobachten, und einem teuren Restaurant, wo wir einen sehr leckeren Salat mit Meeresfrüchten verspeisen, nicht viel.

Weiter gehts die gesamten Outerbanks entlang Richtung Norden nach Virginia hinein. Interessant die kleinen Familienfriedhöfe nahe den Häusern. Herrliche Landschaft.

Und wir finden, was wir angesteuert haben: The Weeping Radish, der weinende Rettich, eine Brauereigaststätte eines ausgewanderten Bayern. Seine Leberwurst, die er mit Süßkartoffeln angereichert hat, ist preisgekrönt, das Bier hervorragend, und ebenfalls die Bratwurst. Leider ist der Meister gerade an diesem Tag unterwegs, und wir müssen die Herrlichkeit allein genießen, ohne bayrische Unterhaltung.

Und weiter gehts an Chesapeake vorbei zum nächsten Abenteuer:

Eine 20 Meilen lange Brücke übers Meer, unterbrochen von zwei Tunnels, die unter dem Meer durchführen, eine bauliche Meisterleistung! In den Tunnels wird es mir aber, wie beim Elbtunnel, schon mulmig. So viel Wasser über uns!

Wir erreichen eine Halbinsel und steuern den State Park Kiptopeke mit seinem wunderschönen Zeltplatz an. Täglich werden wir von vielen zankenden Vögeln geweckt, nachts schreit ein … ununterbrochen durch. Herrliche Natur! Vor der Küste fungieren ehemalige verrostete Kriegsschiffe als Wellenbrecher! Sehr praktische Entsorgung! Es ist Muttertag und wir untenehmen schöne Fahrten und Strandwanderungen.

Unsere Angelversuche in Cape Charles bleiben fruchtlos, das Wasser ist noch zu kalt nach d e m Winter. Aber das ausharrende Gucken ins Meer wird belohnt: dreimal zieht ein Schwarm von zehn bis zwölf Rochen an unserem Steg vorbei, gefolgt von einem kleinen, das wie das Baby aussieht, das nicht mitkommt mit seinen kurzen Segelchen. Das entschädigt uns für den ausbleibenden Fang. Ebenso der Osprey, der auf einem Leuchtturm seinen Horst gebaut hat und seine brütende Partnerin bewacht.

Eine Spazierfahrt durch das schöne historische Örtchen mit wunderschönen Häusern endet in einem Wiener Cafe bei einem „deutschen Schokoladenkuchen“.

Wir bleiben ein paar Tage auf dem wunderschönen Campingplatz, um uns in dieser Gegend von der langen Fahrt auszuruhen.

Aber dann gehts in einem Zug durch das Farmland Marylands und über Interstates nach Chambridge MD.