Neues ums Motorrad

 

 

13000 Meilen hat die Harley nach ihrer Erstzulassung geschafft, aber dann ist es Zeit, die Reifen zu wechseln. Ihr Profil schwächelt schon deutlich und wir kommen laut weather.gov in eine ausgedehnte Regenphase, die ich mit Glatzköpfen nicht erleben möchte. In Tulsa Oklahoma ist es dann soweit. Wir fahren zum Harleyhändler, der uns wie immer sofort bedient. Ich lasse auch gleich die Kupplung nachstellen, nachdem sie mir auf der Fahrt hierher beim Beschleunigen einmal durchgerutscht ist. Nach kurzer Wartezeit sind die Arbeiten erledigt und wir würden gerne die 5 Meilen nach Hause hinter uns bringen, aber ein sintflutartiger Regen, begleitet von einem ebenso kräftigen Gewitter, hält uns aus dem Sattel fern. Wir schlürfen also den immer kostenlosen, aber dafür um so dünneren Harley Kaffee, lernen die Angebote des Shops auswendig und warten, warten. Nach ca. 1 Stunde hat sich der Sturzbach in einen normalen Landregen verwandelt und wir ziehen ab, Gottseidank mit gutem Profil. Bereits einige Tage zuvor habe ich das Lenkkopflager nachziehen lassen, was den wabbeligen Eindruck in engen Manövern deutlich abgemildert hat. Ach ja, die Harley wenigstens hat etwas vom Ausharren im Regen: ich kaufe für die Griffe Fransen, die beim Fahren im Wind spielen und ein bisschen modernes Cowboygefühl vermitteln. Bei uns in D bestimmt dem TÜV ein Dorn im Auge.

Der kaputte Ärmel der Kombi hat inzwischen auch ein Patch bekommen, sogar ein stilechtes, das vielfach Bewunderung findet.

Ich selbst muss noch bis Baton Rouge warten, bis ich endlich meine seit langer Zeit verschlissenen Louis Motorradstiefel durch neue, auch stilvollere (hallo Martin) ersetzen kann. Endlich keinen Fahrtwind mehr durch die Löcher der Sohlen spüren, wenn ich beim Cruisen die Füße auf meinen Highway Rests ausruhe, welch ein Luxus!

Dass man hier nur gegen Vorcash Sprit bekommt, zeigt das Bildchen von der Tankstelle. Das ist umständlich, aber dafür ist das Benzin hier deutlich billiger. Eine gallon Super mit 92 Oktan kostet zwischen 3,10 und 3,40 $. Wir brauchen mit trailer 7,8L auf 100 km und das ist vergleichsweise so teuer wie 100 km auf der Guzzi ohne Anhänger.

Mit Jere bin ich derzeit an Hin- und Herschreiben bez. unseres Audiosystems, und wenn er an Christmas kommt, wird er die entsprechenden Teile mitbringen, damit wir per Bluetooth Radio hören können. Gigantisch!!!

In Baton Rouge bin ich auch endlich mal auf der campside an einen Gartenschlauch gelangt, sodass die Maschine schließlich wieder einigermaßen sauber wird, was zwar keine Nachricht wert zu sein scheint, aber dennoch sehr befriedigend für den Bikeführer ist. Die Cobiker können das verstehen. Davon zehrt die Electra Glide hier in New Orleans noch immer, weil des Kälteeinbruchs wegen kaum Insekten fliegen.

Bislang haben wir etwa 17500 km hinter uns gebracht.

Ach ja, weil da mal jemand die amerikanischen Nummernschilder an den Autos angesprochen hat: 31 Staaten verlangen inzwischen vorne und hinten Schilder, 19 nur hinten . Manche Fahrer schmücken dann die Leerstelle vorn mit Phantasieschildern oder ähnlichem, falls die Stelle nicht durch Longhornrind – Hörnerhalterungen oder Bullenfänger eh schon abgedeckt ist.