Arlington Cemetery

Arlington Cemetery ist ein riesiger Militärfriedhof.
Etliche Schulklassen besuchen ihn. Sie tragen uniformiert farblich unterschiedliche T-Shirts, was den Lehrkräften erleichtert, ihre Schäfchen zusammenzuhalten. Das sollte man auch in Deutschland einführen.
Martin bemerkt, er sei froh, dass er das nicht mehr machen muss und freut sich seines Ruhestands und seiner Freiheit. Allerdings benehmen sich die Schüler sehr gesittet und respektvoll an diesem Ort der letzte Ruhe.

Endlose Reihen von weißen Kreuzen ziehen sich unterbrochen von Bäumen unüberschaubar über sanfte Hügel. Trotz der vielen Besucher ist es still. Die Stimmen der Besucher senken sich verhalten, nur die Vögel singen unbeeindruckt ihre fröhlichen Melodien.

Wir besuchen das Grab der Kennedyfamilie und sind erstaunt, dass Jackie Onassis neben John F. begraben liegt. Auf seinem Grab brennt eine Flamme.
Wir wandern die großen Grabsteine von Generälen und Präsidenten ab. Auf manchen Grabplatten liegen Münzen. Und wir bemerken: Für die Amerikaner hat Geld eine andere Bedeutung als für uns.

Wir entdecken in der Ferne eine Friedhofskapelle, davor Soldaten in schmucken Uniformen in Reih und Glied, acht Rappen vor einen Wagen gespannt, darauf ein Sarg, bedeckt von der amerikanischen Fahne, etwas abseits eine Frau neben einem mit Orden behangenen Uniformierten. Es erklingt ein Trauermarsch, von einer Militärkapelle geblasen. Nachdem die Gewehre bei der Präsentation mehrmals die Position gewechselt haben, setzt sich der Trauerzug in Bewegung und zieht an uns vorbei zur endgültigen Ruhestätte. Die Besucher, die zufällig des Weges kommen, nehmen ihre Schildkappen ab und verharren still, um den Verstorbenen zu ehren. So auch wir. Vielleicht ist ein Veteran gestorben, oder es hat wieder hat ein junger Soldat in einem fernen Land sein Leben lassen müssen.

https://youtu.be/ZUy06-T01SY
Wir gehen den Hügel hinauf zu einem historischen Haus, in dem vor 200 Jahren, als hier noch kein Friedhof lag, ein Verwandter George Washingtons mit seiner Familie und Hausangestellten lebte. Das Haus ist nicht groß. Die wenigen Räume sind schnell besichtigt.


Dann besuchen wir das immer bewachte Grab des unbekannten Soldaten, Ort zum Gedenken an die in zahlreichen Kriegen Gefallenen, deren Namen niemand kennt, und finden es von einer Menschenmenge umgeben vor. Wir stellen uns dazu und werden Zeugen von einigen zeremoniellen Kranzniederlegungen, begleitet vom letzten Zapfenstreich, den eine Soldatin klar und rein mehrmals ihrer Trompete entlockt. Anschließend noch eine Wachablösung. Sehr beeindruckend.

https://youtu.be/9MyE-rDKfA4