Und wieder eine neue Freundschaft….

Hanna ist eine Freundin von Esperanza, und da sie Deutsche, besser aus Bayern, noch besser Münchnerin ist, hatte Esperanza uns zusammengebracht und wir hatten telefoniert. Ihr Haus liegt auf unserer Route in die Smokey Mountains, und sie hat uns spontan eingeladen, ohne uns zu kennen.

https://youtu.be/ewK8ryFx82c

So fahren wir weiter gen Norden und gelangen erst mal in ein Dorf namens Helen – Holldrio! Das ist der Hammer. So stellt sich wohl der Amerikaner Bayern, Schweiz und Österreich vor, und alles ist hier in diesem Dorf vereint! Und ganz ehrlich, manchmal siehts dort ja ähnlich aus. Man fahre nur mal an den Königssee…Aber seht selbst:

In der Nähe der Kleinstadt Franklin in gebirgigem Gelände geht es kurvig und sehr steil nach oben, und endlich erreichen wir Hannas Haus, das das Navi tatsächlich gefunden hat. Es liegt am Steilhang, umgeben von einem wunderbaren Garten, und wir werden von Sarah, Hannas Mutter als erstes empfangen, die diesen Garten mit ihren 88 Jahren immer noch bestellt. Unglaublich!

Dann erscheint Hanna, eine sehr attraktive, herzliche Frau, die mit 20 aus München in die Welt zog, in Paris, Martinique, Tahiti, Pakistan, dem Libanon,…. und Hollywood gelebt und für Galerien Kunst verkauft hat (u.a. an Barbara Streisand, Charles Bronson, Angelina Jolie, Brooke Shields, mit der sie befreundet war….) Ihr wirkliches Alter sieht man ihr überhaupt nicht an! Ich verrate es auch nicht.

Sarah ist eine ebenso wunderbare, temperamentvolle Frau und hat als Siebenbürgenerin ein bewegtes Leben hinter sich. Aber das erfahren wir alles erst später.

Auf jeden Fall werden wir herzlichst empfangen, wunderbar bekocht und eingeladen, unseren auf zwei Tage festgelegten Aufenthalt um drei Tage zu verlängern, da Regen vorausgesagt wurde. Gerade an dem Morgen haben wir ein schlimmes Unwetter auf dem Motorrad hinter uns gebracht und nehmen das Angebot dankbar an. Wir mögen uns alle auf Anhieb -die beiden m u s s man einfach gern haben – und plaudern lange, bevor wir müde ins Bett fallen.

Wir beziehen ein traumhaftes Wohn- und Schlafzimmer mit edlem Bad, Balkon und einer famosen Aussicht auf die Smokie Mountains – die Zimmer von Hannas Sohn, der seit kurzem in Denver studiert – und fühlen uns wie im Himmel. Unter unserem Balkon blühen herrlich die Dogwood Trees.

Das Haus ist sehr geschmackvoll und großzügig, und Hannas gekonnt gemalte Bilder hängen an den Wänden. Wieder eine Künstlerin!

Das fünf Acre große Grundstück, mehr als 20.000 qm, grenzt an einen Nationalpark. Hanna berichtet von Braunbären, die besonders im Herbst kommen, um sich am von der verstreuten Nachbarschaft ausgelegten Futter satt zu fressen, bevor es in den Winterschlaf geht. So gehen wir abends lieber nicht mehr aus dem Haus.

Am nächsten Tag gehts, nach Sarah leckerem Frühstück, in die Berge. Auch am folgenden Tag cruisen wir durch die Smokey Mountains, siehe nächstes Kapitel.

Dann regnet es und wir erholen uns in den schönen Räumen, sortieren die Fotos und schreiben am Blog.

Am Fuß des bergigen Wohnviertels liegt ein See, und der verlockt uns zum Angeln. Sarah ist sofort dabei und schnappt sich die Angelruten ihres Enkels. Hanna muss uns fahren und kommt daher auch mit. Die beiden haben noch nie geangelt. Und dann stehen wir am Ufer und hoffen. Nach fünf Minuten zuckt Sarah Angelspitze und siehe da, ein schöner Barsch hat angebissen. Ich freue mich so für sie. Die beiden halten lange durch und haben sichtlich Spaß am Angeln. Leider haben Hanna und ich kein Glück.

Aber nachdem Sarah und Hanna bei einem Nachbarn Köderinformationen eingeholt und uns weitergegeben haben, zieht Martin einen stattlichen Wels aus dem Wasser, der später, nach diesem herrlichen Nachmittag, zusammen mit dem Barsch zu einem wunderbaren Abendessen verarbeitet wird.

Hanna und Sarah erzählen uns ihre Geschichte, wir erzählen unsere. Wir wachsen immer mehr zusammen und fühlen uns am Ende dieser 6 Tage wie eine Familie.

Sarahs Herz macht zwei Tage lang Zicken, aber es erholt sich wieder, nachdem wir ihr alle strikte Ruhe verordnet haben.

Am Ende macht sie mir ein sehr wertvolles Geschenk, das ich sehr schätze: Sie schenkt mir einen Tischläufer, den ihre Mutter in Siebenbürgen gewebt und mit Greifvögel bestickt hat. Ich werde ihn in Ehren halten.

Natürlich tut der Abschied nach so schönen gemeinsamen Tagen weh. Aber wir hoffen, dass die beiden uns besuchen und wir ihnen wenigsten in Ansätzen vergelten können, was sie uns gutes getan haben.

Euch alles liebe und gute, Sarah und Hanna.