Orlando und „For ever Florida „

 

Nun zurück nach Orlando: Eine hübsche Stadt, in der sich alte historische Gebäude geschickt mit modernen Hochbauten mischen. Dazu schöne Parks und gepflegte Wohnviertel. Wir vermissten Cafés und Restaurants in der Innenstadt. Die Menschen rannten allesamt geschäftig durch die Straßen.

Wer uns auf der Rundtour begleiten möchte, voilà:

Am nächsten Morgen folgen wir einer Empfehlung von Claudi und Jere und besuchten eine Ranch namens „For ever Florida“ südlich von St. Cloud, mitten in herrlicher Natur mit wilden Orangenbäumen zwischen Palmen und ausgedehnten Viehweiden. Dort stillen wir erstmal unseren Appetit mit einem fantastischen Burger von den berühmten französischen, grasgefütterten, glücklichen Charoletrindern. Danach spazieren wir über einen kleinen Teil des Geländes, das sich über einige Meilen erstreckt. An einem Teich beobachten wir Geier, Seeadler und Schildkröten etc. Die Ranch bietet Reiten, Traktorfahrten durchs Areal und Zipline fun an, wo man gesichert an Seilen hängend über den Bäumen in schnellem Tempo ca zwei Stunden durch die Lande schwebt oder auf einem Seilfahrrad über den Dschungel fährt. Nichts für uns alte Leute mit Höhenangst. Es ist aber auch kaum jemand da, was im Sommer gänzlich anders sein soll.

Ich will – was sonst auf einer Ranch – Pferde sehen. Und so gelangen wir zu einer Koppel, wo neben den Pferden auch drei Kraniche ihr Futter suchen. Aus einem RV unter einer Überdachung, wo auch verschiedene Materialien lagern, steigt ein Cowboy mit tollem Hut und lädt uns ein, die Kraniche von Nahem zu fotografieren, indem er uns durch die Stallungen führt und den herrlichen Vögeln mit den roten Mützchen Mais zuwirft. Kurz darauf gesellt sich eine gutaussehende Lady zu uns, die von dem netten Cowboy namens Dean van Camp als Dr. Sandra Wise vorgestellt wird. Aufgrund unserer sofortigen Sympathie führen wir ein langes interessantes Gespräch über einige brisante politische Themen der USA, auch auf der Grundlage unserer Beobachtungen als Fremde, und Dr. Wise klärt uns über so manche innenpolitischen Missstände auf.

Bewundenswert aber, was die beiden über 65-Jährigen – wir konnten es kaum glauben – auf dieser Ranch tun: Sie haben ein Projekt gegründet, in dem Menschen mit Asperger Syndrom, einer Entwicklungsstörung innerhalb des Authismusspektrums, mit Pferden therapeutisch begleitet werden.

Wen es interessiert, der schaue sich die Wesite “ eyeofahorse.com “ an. Aber unbedingt will ich Euch ans herz legen das Video auf „ http://spacecoastdaily.com/2013/09/eye-of-a-horse-dynamic-therapy-for-young-and-old/ “ .

Dean war 35 Jahre lang Ausbilder für Pferde und er sagte uns, er habe noch nie gearbeitet. Er sei sein Leben lang seinem Hobby nachgegangen, dem Leben mit Pferden.

Dr. Wise hat eine berufliche Vita, die schier endlos anmutet. Sie arbeitete als Direktor für Mentale Gesundheit in verschiedenen Gefängnissen Colorados, unterrichtete klinische Psychologie an Universitäten und…und…und… Ihre persönliche Website “ drsandrawise.com “ ist, selbst wenn man nur runterscrollt und nicht liest, beeindruckend, und natürlich speziell für die an Psychologie und Pädagogik oder Pferden interessierten Leser.

Es ist eine beeindruckende Begegnung, die in einem Emailaustausch Fortsetzung findet.

Es ist wundervoll, welche Menschen wir auch hier in Amerika kennenlernen dürfen.