Historie pur – Gettysburg
Die Fahrt nach Pennsylvania ist sehr feucht! Der Regen klatscht auf den Helm, Aber die Regenkleidung hält dicht.
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In einem wunderschönen Zimmer in Greencastle bei Christie, gebürtig in Taiwan, ihrem Mann Patrick und dem kleinen Newman untergebracht und abends nach der Ankunft zu einer leckeren selbst gebackenen Pizza eingeladen, besuchen wir am nächsten Tag das naheliegende Schlachtfeld von Gettysburg, wo die amerikanische Geschichte – und mit ihr das Schicksal der Sklaven – vor 152 Jahren eine entscheidende Wende genommen hat.
Dort hat 1863 die Union der Nordstaaten unter Präsident Lincoln in der größten, drei Tage dauernden Schlacht die konföderierten Südstaatler unter der Führung von General Lee entscheidend geschlagen und die Abspaltung verhindert sowie die Sklaverei abgeschafft.
Dort hat am 19. November desselben Jahres Lincoln anlässlich der Einweihung des Soldatenfriedhofs seine berühmteste und eindrucksvollste Rede „Gettysburg Adress“ gehalten, ein rhetorisches Meisterwerk, nachzulesen auf Wikipedia in Englisch und deutscher Übersetzung, in der er das „demokratische Selbstverständnis der Vereinigten Staaten“ zusammenfasste (s.d.).
Wir fahren mehr als drei Stunden mit dem Motorrad durch das „Battlefield“, das mit Gedenksteinen, Mahnmalen, Kanonen und Informationstafeln gespickt ist. Die Fotos geben nur einen Bruchteil wieder.
Tief beeindruckt besuchen wir im Anschluss das wieder mal hervorragend präsentierende Museum, wo wir zuerst einen Film anschauen und Artefakte aus dem Krieg betrachten können.
Dort erwartet uns ebenfalls ein besonderes Kunstwerk, ein riesiges Rundgemälde, das sogenannte Cyclorama von Gettysburg, 115 x 13 Meter, in dem der französische Maler Paul Philippoteaux 1884 die Schlacht von Gettysburg dargestellt hat. Vor dem Gemälde befinden sich plastische Gegenstände wie Büsche, Kanonen, ein verlorener alter Schuh und dergleichen, und der Besucher hat die Illusion, mitten im Schlachtfeld zu stehen, was in einer Multimediashow mit Lichteffekten, Kanonendonner, Säbelrasseln, Pfeifen von Kugelhagel und künstlich erzeugtem Rauch noch verstärkt wird. Sehr beeindruckend. Hier einige Ausschnitte aus dem Bild.
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Gettysburg selbst ist ein hübsches Städtchen, das oft an eine Spielzeugeisenbahnlandschaft erinnert.
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Nach meiner einstündigen Überredungskunst lässt sich Martin breitschlagen, das Angebot eines Scenicritts entlang dem Schlachtfeld auf einem Pferderücken wahrzunehmen. Weil er noch nie auf einem Pferd saß und einen Heidenrespekt hat, bekommt er das eigene Pferd unserer Führerin Jackie, den wunderschönen Quarter Hengst namens Sam, der ruhig und am besten trainiert ist. Ich schiele etwas neidvoll von meiner Haflingerstute hinüber. Aber auch sie erweist sich als gutes Pferd.
Und so reiten nur wir beide allein mit Jackie – andere Anfänger gibt es nicht – eine Stunde gemütlich im Schritt bergauf und bergab den Trail durch die traumhafte Landschaft. Und Martin gefällts! Mir sowieso! Welch ein Erlebnis – das Schlachtfeld von Gettysburg mit den Augen der Kavallerie!
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https://youtu.be/0xgY1OwHv-c
Auch nicht schlecht, vom Sattel der Harley einmal auf den Sattel eines Pferderückens zu wechseln!
Liebe Astrid, lieber Martin,
der Ausflug zu Pferde war eine gute Idee! Wenn man Euch so darauf sieht, könnte man glatt meinen, Ihr wärt hoch zu Ross unterwegs durch Amerika.
Gelegentlich saß ich auch schon mal auf einem dieser wundervollen Tiere, fürchtete aber bei jeder noch so winzigen Regung, ich könnte herunterfallen.
Wenn ich einen eigenen Garten hätte, würde ich mir am liebsten ein Pferd zulegen und es den ganzen lieben langen Tag einfach nur anschauen. Tristan dürfte darauf aufpassen. 🙂
Wenn man bedenkt, dass ohne Pferde die gesamte Menschheitsgeschichte völlig anders verlaufen wäre…
Na ja, in Ermangelung eines lebenden Exemplars, erfreue ich mich eben an meinen Else Bach-Fohlen aus Terrakotta.
Liebe Grüße und weitere tolle Stunden im Sattel – wenn auch wieder auf zwei Rädern – wünscht Euch Kirsten