Bei Will in Gainesville

So, wir haben noch eine Woche bis zum Einzug in unser Häuschen in Weeki Wachee.

Die Frage ist, wohin, zumal die Wetteraussichten verheerend sind. Wir entscheiden uns für eine Stadt und landen per Airbnb in Gainsville. Vor einer wunderschönen Wohnanlage im englischen Stil mit Fachwerk und dem Namen Piccadilly kommt uns ein junger Mann in weißem Kittel entgegen, Will, unser Hausherr. Er hat sich als Medizinstudent vorgestellt und kommt direkt aus der Klinik. Später stellt sich heraus, dass er bereits ein Studium und wissenschaftliche Arbeit als Biologe hinter sich hat. Er ist 37, sieht aber 10 Jahre jünger aus und ist sehr sympathisch.

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(Will ist der im roten Pullover! 🙂

Die Wohnung ist wunderschön geschmackvoll eingerichtet und wir dürfen Küche und Wohnzimmer mitbenutzen.

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Er selbst wird, nachdem er den besten Glühwein, den wir je getrunken haben, für eine Einladung gezaubert hat und wir kräftig versuchen durften, von einem sympathischen Studienfreund abgeholt.

Am nächsten Tag besuchen wir das Hales House, ein historisches Südstaatenhaus, das besonders interessant ist, weil die oft allein gelassene Hausfrau mit ihren Kindern wegen Papierknappheit Notizen an die Wände schrieb, was zur Tradition wurde für deren Partygäste. Kunst on the Wall. Unsere Führerin, gleichzeitig die Präsidentin des Vereins zur Erhaltung dieser Villa, brauchte 6 Monate, um alle Notizen zu entziffern.

Die Bäume auf dem riesigen Grundstück wie überall hier im Süden sind um ein Vielfaches dichter mit den hängenden Flechten, genannt Spanish Moss, behangen als in Oregon. Wir erfahren von unserem Will, dass die Pflanze kein Schmarotzer ist, wie ich vermutet habe, sie lebt nur an den Bäumen, aber hängt sich auch an Stromleitungen. Jedoch lebt sie von der Luftfeuchtigkeit. Dennoch killt sie ihren Baum, da sie ungeheuer dicht wächst und auf Dauer die Photosynthese immer mehr verhindert, siehe Fotos! Früher hat man sie als Füllmaterial für Matratzen und Polster verwendet, aber das sehr schnell aufgegeben, da sich darin jede Menge Ungeziefer eingenistet hatte.

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Wir haben Glück: während der Besichtigung regnet es. Als wir rauskommen, stoppt der Himmel seinen Wasserguss.

Gainesville selbst ist eine nette Universitätsstadt, allerdings ohne ersichtlichen Ortskern, obwohl es ein „Downtown“ gibt.

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But Food is good in Gainesville! Wir essen hervorragend mexikanisch, und an einem Mittag auf Empfehlung von Will „Soulfood“, wie man die leckere fett- und kohlehydratreiche Südstaaten(Sklaven-)küche bezeichnet, in einem süßen Restaurant.

Der Tag geht, Will Walker kommt und bereitet uns einen interessanten und amüsanten Abend.

Am nächsten Morgen sieht der Himmel aus wie an jüngsten Tag, und wir gehen zu Fuß ins Naturkundemuseum, 800 m von unserem schönen Zuhause. Wegen des schlechten Wetters hat man uns vom Besuch des Schmetterlingshauses abgeraten, da sie so nicht fliegen und sich lieber mit geschlossenen Flügeln zwischen den Blättern verkriechen. Das täten wir bei schlechtem Wetter ja auch alle gern, allerdings im Bett. So besichtigen wir Dinosaurier, Mammuts und Säbelzahntigerskelette und die Vielzahl der präparierten Butterflys. Wir können den Biologen sogar bei der Präparation zusehen. Auf jeden Fall ist das Museum interessanter als ursprünglich gedacht.

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Ein Kunstwerk von Schmetterlingen mit Edelsteinscheiben hat mir sehr gefallen.

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Der Heimweg ist nass, nasser, am nassesten, trotz Regenkleidung. Martin kocht ein Abendessen für uns drei, und wir feiern Abschied, nicht ohne zu versichern, zurückzukommen und sowohl das Kunstmuseum als auch die Two Tails Farm mit den Elefanten zu besuchen und vor allem unseren Will wieder zu treffen. Wir haben wieder einen Freund gewonnen.

Die ersten drei, die den Werbespruch in diesem Beitrag entdeckt und im Kommentar richtig gepostet haben, kriegen was, wenn wir zurück sind.

Antwort natürlich an die private Email-Adresse!