Von Meerjungfrauen und Manatees
Im Kommentar zu „Bootsfahrt mit Larry“ schreibt Kirsten von Manatees als verzauberten Jungfrauen.
Tatsächlich ranken sich in den Mythologien verschiedener Völker Geschichten um diese Meereswesen. Die Sirenen in der Odyssee, die so schön singen, dass die Seeleute sich ins Meer stürzen, geben ihnen den Ordnungsnamen Sirenia, der die beiden Arten Manatees, indisch Manati – wir sagen unschön Rundschwanzseekühe – und die Dugongs, Gabelschwanzseekühe oder sogar Seeschweine genannt, übergeordnet bezeichnet. Fälschlicherweise, denn im Mittelmeerraum waren Seekühe unbekannt.
In Palau, einem pazifischen Inselstaat, galten Manatees tatsächlich als verzauberte Meerjungfrauen.
Christopher Columbus schreibt in seinem Logbuch, Meerjungfrauen gesehen zu haben. Jedoch seien sie nicht so schön, wie behauptet wird, da sie männliche Gesichtszüge hätten. Darüber mögen wir schmunzeln.
Jedoch von Weitem im Wasser gesehen, können diese Tiere einem Menschen mit Fischschwanz ähneln. Wenn man das damalige Schönheitsideal dicker Frauen dazuaddiert und die Tatsache, dass das Tier Zitzen besitzt, dann noch die Mythen um diese Mermaids, so kann man nachvollziehen, dass viele Seefahrer wirklich Meerjungfrauen gesehen haben wollen und der Mensch der alten Welt dies glaubte. Auch bei Jules Verne kommen sie vor
(Anmerkung: Noch was zum Schmunzeln: Bei Wikipedia wird im Artikel über die Mythologie der Manatees die Odyssee Horaz zugeschrieben. Es war natürlich Homer! In einem englischsprachigen Artikel sogar wurde Odysseus mit Herkules verwechselt.)
Manatees sind unförmige, behäbige, faltige Pflanzenfresser, die nichts tun als schlafen und fressen. Dennoch strahlen diese friedlichen Tiere einen unerklärlichen Charme aus, der uns fasziniert und verzaubert.
Auf dem Bild sieht man deutluch die Narben der Propellerboote des einzigen natürlichen Feindes, des Menschen.