Und wieder Tierisches…

Zum wiederholten Mal standen wir vier Stunden vergeblich auf dem Steg wie viele andere, mit der Angel in der Hand, diesmal wieder in Bayport – der Platz der schönsten Sonnenuntegänge. Außer ein paar Zuckungen von den Fischbabys und Krabben unter dem Steg, die geschickt nur das Schrimpsfleisch abmümmelten, statt herzhaft in den Haken zu beißen, tat sich nichts. Es ist bis heute – außer den schwer zu fangenden Mallets, die Einheimische nur mit Netz fangen – nichts unterwegs. Aber wie Matthias so schön sagte: die Naturbeobachtungen… Und so erblickten wir auf einer Querstrebe des Stegs, ganz nah, direkt unter uns, einen, der mehr Glück hatte als wir und waren entzückt, wie er genüsslich von seinem Fisch abbiss und kaute und „den Teller leer aß“, bevor er wieder in den Fluten verschwand – ein dicker fetter Otter.

Man stelle sich vor, der Egret, mein verstorbener Reiher-Freund, hat einen Nachfolger! Er kommt uns fast täglich besuchen, ich sprech mit ihm, was er sichtlich genießt. Er steht da, guckt mich an und hört regungslos meinen Komplimenten und Liebeserklärung zu. Dabei darf ich mich bis auf 2m nähern. Wenn ich mich umdrehe und die Veranda hinaufgehe, stakst er mir nach. Dann hole ich ein Stück Fisch, setze mich auf die Stufen und lege das Leckerli 1/2 m entfernt neben mich. Er äugt, unterschreitet seine Sicherheitsdistanz und holt sich das gute Stückchen. An meinem Geburtstag blieb er dann 1/2 Stunde im Regen stehen und wollte mehr. Die Fotos ähneln denen seines Vorgängers, der aber ein bisschen größer war.

Herrlich. Ich liebe die Tiere hier.

Kürzlich sitze ich mit meinem Kaffee auf dem Steg, du trägt ein Adler seinen frischen Fang mit lautem Flügelschlag über meinem Kopf hinweg in einen der hohen Bäume am Weeki Wachee River, um ihn in Ruhe zu verspeisen.

„Unser“ Kater BP ist ein häufiger Gast. Er genießt die Streicheleinheiten. Seine fluffigen Pfoten sehen aus, als spitzten sie unter einem Pelzhöschen hervor.

Bei meinem morgendlichen Walk mit Linda passierten wir ein Wohnhaus mit offenem Grundstück und erblickten im hinteren Teil zwei Kraniche. Im Gegensatz zu den Reihern, den Einzelgängern, treten sie immer paarweise oder auch mal zu dritt auf. Sie entdeckten uns, und statt sich in die Lüfte zu erheben, stolzierten sie auf uns zu, und in einem Sicherheitsabstand von etwa 5 Metern begannen sie mit lautem Gekrächz eine etwa 3-minütige Unterhaltung mit uns, so von Walker zu Walker. Dann setzten sie ihren Weg fort. Wir haben so gelacht!

Am Ende unseres Weges setzten wir uns auf eine Bank am Jenkins River. Da gesellte sich ein Graureiher, ein adliger Verwandter von unserem Graf Zausel, zu uns, und blieb ein Weilchen. Allerdings hat es ihm bei so viel Lob und gutem Zureden unsererseits die Sprache verschlagen.

Am Schluss begleitete uns noch eine Muskovy Ente ein Stück des Wegs.