Canyonland 2

Wir wollen unbedingt noch den Arches Nationalpark besuchen. Aber auf dem Weg dorthin gibt es noch viel zu sehen. Wir lassen uns Zeit. Die Weiterreise: ein Traum an Landschaft. Der Bryce Canyon winkt uns noch rot hinterher, dann ändern sich die Farben ins Gelbe und Graue, jedoch nicht unsere Faszination. Und dann biegen wir ab auf die Route Nr 12 nach Escalanthe und Boulder. Wer je nach Amerika fährt, m u s s diese Straße fahren! Neben der 1 die tollste Straße der Welt! So was war bis jetzt noch nicht da. Landschaften – der Hammer!

Auf YouTube gibt es einen Film über die knife- edge mit dem Auto. Unbedingt anschauen und sich das auf dem Motorrad vorstellen!

In Boulder besuchen wir das 1. Anasaszi-Museum (siehe Indianer-Kapitel) und fahren dann auf den Boulder-Mountain auf 3000 m Höhe, grün, die Birken schon herbstlich gelb, und Ausblicke in die Weite…  gottvoll. Dort schlagen wie unser Zelt am Oak-Creek auf unter großen Kiefern auf. Wir sind ganz allein, nur 2 Eichhörnchen beobachten uns neugierig. Im Bach tummeln sich Miniforellen, Lagerfeuer und dann ins Bett.

Aber jetzt: die kälteste Nacht unseres Lebens. Wir haben alles an, was wir an Kleidung besitzen. Aber es hilft nichts. Wir schlottern bis zum Morgen, die Füße werden trotz 2 Paar Socken und Stulpen nicht warm. Am nächsten Tag packen wir übernächtigt zusammen und springen aufs Motorrad, um schleunigst die morgentlichen wärmenden Sonnenstrahlen zu erreichen. Und weiter geht die Fahrt durch die wundervolle Berglandschaft. Ab und an muhen uns frei weidende Kühe am Straßenrand ein „Guten Morgen“ entgegen. Natur pur!

Schließlich lassen wir den Berg hinter uns und erreichen wieder 35° warme Steppe mit vereinzelt aufragenden bizarren Felsen auf dem Weg nach Green River, unserem nächsten Schlafplatz. Der Ort liegt am gleichnamigen großen Fluss, der mal von Credence Clearwater Revival besungen wurde, der aus Wyoming und Colorado kommt und irgendwann beim Zusammenfluss dem Colorado seine grüne Farbe opfern muss.

Auf dem Weg zum Arches am nächsten Tag kommt uns der Capitol Reef Nationalpark dazwischen, wunderschön. Dort finden wir 1000 Jahre alte Petroglyphen und ein ca 1900 aufgegebenes Mormonendorf im fruchtbaren Tal zwischen langgestreckten roten Felsmassiven. Wir fahren die lange Sackstraße in den Park hinein, die durch mehrere ausgetrocknete Flussbetten führt. Aber vor plötzlicher Flut bei Wetterwechsel wird auf Schildern gewarnt. Es ist ein traumhafter Park, der nicht so sehr touristisch frequentiert ist wie die anderen.

Unser nächste Lager schlagen wir im heißen Moab auf, ein enger aber schattiger Platz auf einer Campsite, die – herrlich – einen Swimmingpool besitzt, genau das, was wir jetzt brauchen!

Und dann gehts endlich in den „Arches“. Und den Bildern muss ich wohl nichts hinzufügen…